Mittwoch, 23. Februar 2011

Interview mit Franz Binzen "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas zu Ihrer Person:

Expression und Abstraktion (Reduktion auf das Wesentliche) finden sich in meinen Arbeiten und in meiner gesamtpersönlichen Ausprägung - ganzheitliche Wahrnehmung. „Keine Details“ – dieses Motto gibt mir die Möglichkeit, bezogen auf die Aussage „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ im Rückkehrschluss auf Teile zu verzichten und mir dann diese Teile bei Bedarf im Rahmen des Ganzen frei zu gestalten. Diese Sehensweise möchte ich den Rezipienten meiner Arbeiten ermöglichen.

-

Ist Kunst Arbeit?

„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Dieses Zitat von Karl Valentin umschließt den gesamten Schaffensprozess. Künstlerische Arbeit ist mehr als nur bildnerisches Gestalten, es ist die konzentrierte, intellektuelle Bearbeitung und kreative Umsetzung von Aussage- und Darstellungsabsichten mit adäquaten Mitteln.

Kommt Kunst von Können?

Eindeutig ja, aber gemeint ist nicht das handwerklich, technische Können. Gemeint ist das geistige Können, die Fähigkeit für sich und die Betrachter Bildwelten / Weltbilder zu generieren, die einer wie auch immer gearteten Faszination unterliegen.

Für wen machen Sie Ihre Kunst?

Zuerst für mich. Zuerst muss ich einen Weg finden, eine mich beschäftigende Problematik künstlerisch zu bewältigen. Ist es gelungen, d.h. lässt sich meine Aussage im Werk wiederfinden ohne den Betrachter zu indoktrinieren, dann freue ich mich über jeden, der sich auf eine Auseinandersetzung einlässt.


Auf welche Weise beeinflussen andere Künstler Ihr Werk?

Die klassischen Expressionisten, ein beeindruckender Kunstlehrer, die Begeisterung für die Kommunikationstheorien der 70er Jahren, mein lebenslanger Wandel zwischen Kunst und Technik, die Arbeiten HAP Grieshabers und nicht zuletzt meine Begeisterung für Georg Baselitz sind Facetten meines individuellen Gefüges, das mir im Ergebnis Freiheit im Umgang mit künstlerischen Gestaltungstechniken gibt. 

Wie lautet Ihre Botschaft?

Anmutungserfahrungen und Assoziationsmöglichkeiten seitens der Betrachter sind die wesentlichen Zielrichtungen meiner Arbeiten. Veränderungen und Wechsel der Materialität, mechanisch technische „Spielereien“ in den Objekten, Bedeutungstransfer, Reduktion und Abstraktion dienen diesem Ziel.    

Ihr Verstand ist Ihr Arbeitswerkzeug. Wie pflegen Sie ihn?

Augen auf – Hinhören – Hinterfragen - Querdenken – Verknüpfen – Wissen ansammeln


Titel: Kolloquium, Eiche / Eisen, je 30x30x180 cm, 2010

Links zu Franz Binzen:
www.art-expressive.de
info{at}art-expressive.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen