Mittwoch, 29. Dezember 2010

Interview mit Markus Zender "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas über sich:   
Ich arbeite primär abstrakt. Es sind keine Bildassoziationen erwünscht. Dennoch gelingt es mir bei den Papercuts positive Dynamik in positiven Raumsituationen so zu verknüpfen, das sie den Betrachter visuell bei der Hand nehmen und in ein kleines Kabinett der visuellen Wahrnehmung entführen.
Keine Inhaltlichen Anleitungen, kein Logos das den Wert und die Verwertbarkeit der Arbeit analysiert. 
Kein Link auf Dagewesenes.
Die visuelle Kommunikation in meinen Arbeiten richtet sich an das was uns Menschen verbindet, das was bei allen gleich ist, unabhängig von Religion , kultureller Prägung und politischer Gesinnung.

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Haben Sie Kollegen, mit denen Sie sich über Techniken, Tricks und Ideen austauschen?


Natürlich gibt es ein sehr gutes künstlerisches und freundschaftliches Netzwerk um mich herum. Dazu zählt das KKT und seine Künstler. Aber insbesondere die freie Aktzeichengruppe der Kulturwerkstatt mit regelmäßigen Zeichensessions in der Tufa. Dort ist Platz für alle die ihre Zeichenkenntnisse erweitern und pflegen wollen.

Jeder der es wünscht kann sich dort unbürokratisch konkrete Rückmeldungen zu seinen Arbeiten einfordern bzw. seine Visionen und Ideen dort besprechen.


Woran arbeiten Sie gerade?


Momentan arbeite ich an mehreren Objekten und Videoprojektionen von denen sicherlich das ein oder andere für meine Nominierung zum Robert Schuman Preis 2011 in Luxemburg präsentiert wird.


Für wen machen Sie Ihre Kunst?


Für alle Menschen die sehen hören und fühlen wollen. Selbstverständlich lässt es sich nicht ausschließen das auch die jenigen davon profitieren zu deren Erwerbsarbeit es unerlässlich ist sich mit meiner Arbeit zu beschäftigen bzw. darüber zu berichten.
Da jedes meiner Werke einem inneren Impuls entspringt, entstehen viele Arbeiten aus die Bedürfnis die Welt um einige Dinge reicher zu machen.


Wie empfinden Sie die Galeriesituation in Trier?

Gibt es denn eine professionelle zeitgenössiche Galerie in Trier? Habe in den letzten zehn Jahren keine finden können.


In welchen Räumen arbeiten Sie?

Die Frage sollte lauten: "In welchen Räümen Leben Sie". Ich habe mich vor einigen
Jahren dazu entschieden nicht mehr zu wohnen. Das erlaubt es mir den Raum zum arbeiten zu haben. Ich arbeite zwischen Bett und Waschbecken. Zwischen Ofen und Werkbank. Zwischen Harz 4 und Selbständigkeit. Zwischen jetzt und Gleich. Zwischen Respekt und Schikane. Zwischen Produktion und Entsorgung. Zwischen Freiheit und kapitalistischem Diktat. Um jeden Preis.


Was bedeuten Grenzen für Sie?

Grenzen sind da, um mit Autos, Zügen und anderen Mobilitätsmaschinen darüber zu rauschen. Sie bieten einen wichtigen Anhaltspunkt für mobilitätssüchtige Konsumenten. Für die Überschreitung körperlicher und geistiger Grenzen gibt es leider noch keine Maschinen. Also immer schön bequem bleiben!!!!! ...Oder wie es die Werbung suggeriert, mit ordentlich Ethanol, Schmerztabletten, Betablocker etc. behandeln.

Mehr über Markus Zender:

www.art-markuszender.de
info[at]markuszender.de




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