Montag, 22. November 2010

Interview mit Laas Koehler "6 aus 49 Fragen"

Erzählen Sie ganz kurz etwas über sich:

Mein Name ist Laas Koehler.
Ich bin freischaffender Konzeptkünstler und arbeite mit den verschiedensten Medien und Techniken.
Idee, Umsetzung und Titel sind in meinem Werk gleichberechtigt, obwohl der Titel bestimmt die Hälfte der Arbeit ausmacht.


Wie lautet Ihre Botschaft?

Für mich ist die Kunst der letzte Raum von Freiheit ( in unserer modernen Gesellschaft ), in dem nur die Gesetze der Schwerkraft und die Öffnungszeiten, uns Grenzen setzen. Aber auch die Gravitation läßt sich manchmal austricksen.
Meine Botschaft:
Lasst uns Brücken bauen-die uns verbinden-aus Mauern-die uns trennen!

Die Kunst hat keine Vorgaben. Wie wissen Sie, was Sie als nächstes zu tun haben?

Das ist eigentlich ganz einfach. Die Ideen oder sagen wir mal Impulse kommen einfach, da bin ich innerlich fast schon überschüttet.
Meine Aufgabe besteht darin, diese zu sortieren und mich zu entscheiden, womit ich anfange.
Als Konzeptkünstler arbeite ich komischerweise viel mit Intuition und Bauchgefühl. Aber es funktioniert...ich bin zufrieden.

Haben Sie Kollegen, mit denen Sie sich über Techniken, Tricks und Ideen austauschen?

Ich bin in der glücklichen Lage, mich mit vielen Künstlerinnen und Künstlern in Trier und darüber hinaus, austauschen zu können. Es macht mir Freude in einem künstlerisch-sozialen Netzwerk eingebunden zu sein und mitzubekommen, was meine Kolleginnen und Kollegen so alles machen.
Mit einigen bin ich sehr gut befreundet und ja, wir reden viel über unsere Arbeit und unterstützen uns gegenseitig.

Wie viel Geld müsste man Ihnen bieten, damit Sie mit Ihrer Kunst aufhören?

Das wäre dann meine eigene Beerdigung, also die Kosten dafür!
Ich glaube, es gibt für mich kein Aufhören. Das geht immer so weiter, denke ich, glaube ich, hoffe ich.
Wer beim Kunstschaffen an Geld denkt ist meiner Meinung nach mehr Handwerker, als Künstler.
Aber das darf zum Glück jede/r selbst entscheiden, wieviel Freude am Abarbeiten von Bestellungen noch vorhanden ist.
Das ist schon eine wirklich tiefgehende Frage! Ich finde es immer wieder spannend woher Künstlerinnen und Künstler ihre Motivation bekommen, ihrer Arbeit nachzugehen, ohne finanzielle Versprechungen. Es lebe die Eigenmotivation!

Welche Auswirkungen hat die Krise auf Ihre Arbeiten?

DIE Kriese hat eine sehr große Auswirkung auf meine Arbeit.
SIE war und ist Impuls für mein künstlerisches Schaffen seit Sommer 2009 und wird mich noch bis Ende April 2011 beschäftigen.
Meine Ausstellung "Kunst in der Krise...welche Krise?" wird vom 02.04.-23.04.2011 in der TUFA gezeigt.
Danach kommt dann ein neues großes Thema!
Oder...die Krise hat uns alle verschluckt :-)

Ist Kunst Arbeit?

Natürlich ist Kunst Arbeit!
Manchmal ist sogar schon das Ansehen von Kunst Arbeit!
Aus der gestellte Frage möchte ich ableiten, das der Begriff Arbeit leider noch immer negativ besetzt ist. Wenn mir meine Arbeit Freude macht, ist es dann keine Arbeit mehr? Wir leben in einer sehr stark leistungsorientierten Gesellschaft in der erst die Arbeit und dann das Vergnügen kommt. Ich bin demütig genug zu erkennen, in welch glücklicher Lage ich mich befinde, meine Arbeit mit mir im Einklang zu finden. Aus diesem Gleichgewicht arbeite ich sicherlich mehr als 40 Std./Wo. und empfinde selten meine Tätigkeit als belastend oder wünsche mir einen Feierabend. Es geht dabei nicht nur um die kunst, es geht dabei um eine Tätigkeit, welche man mit Leidenschaft ausübt. Das kann auch Putzen, Kellnern oder Falschparker aufschreiben sein.

Arbeiten und mehr von Laas Koehler:

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