Mittwoch, 3. August 2011

Interview mit Jutta Limburg "6 aus 49 Fragen"

Bitt erzählen Sie etwas über sich:
Mein Name ist Jutta Limburg. Ich bin Künstlerin ( Malerei und Plastiken aus Ton) und Steuerfachangestellte. Dies ist kein Widerspruch, sondern eine gute Ergänzung. Durch meinen Beruf als Steuerfachangestellte (seit 23 Jahren in Trier bei der Ludwig Treuhand GmbH tätig) habe ich die Möglichkeit mich in der Kunst frei zu entfalten. Ich suche nach meinen Zeichen. Versuche meine Gedankenwelt auszudrücken. Probiere verschiedene Materialien und Techniken. Ich würde gerne nur meiner künstlerischen Tätigkeit nachgehen, doch möchte ich keine Existenzangst haben, so ist mein Kompromiss 3 Tage in der Woche eine "normale Tätigkeit" auszuüben und 4 Tage für meine Kunst zu haben für mich im Moment sehr gut.
Seit einem Jahr bin ich für den KRASS e.V. ehrenamtlich tätig. Wir möchten Kinder, besonders aus sozialschwachen oder bildungsfernen Familien, fördern. Wir besuchen Grundschulen und malen mit den Kindern. Freitags finden Kinderkurse in meinem Atelier im Kunsthaus in der alten Druckerei in der Alkuinstr. statt. Es werden verschiedene Kurse angeboten wie Malerei, Siebdruck, Comiczeichnen, Fotografie und Emaillekunst.


Wo stehen Sie mit Ihrer Kunst in 5 Jahren?
keine Ahnung. Ich lasse alles auf mich zu kommen und vertraue darauf, dass alles zum richtigen Zeitpunkt für mich passiert.
Wichtig ist mir mein Weg und nicht das Ziel. Mir treu bleiben, alles aufnehmen, hören, sehen, fühlen und versuchen dies umzusetzen.


Auf welche Weise beeinflussen andere Künstler Ihr Werk?
Mich hat stark die Künstlerin Uta Stahl beeinflußt. Sie hat sich bis zu ihrem Tod nicht verbogen. Ihre starke Persönlichkeit und ihr offenes Wesen haben mich tief berührt.


Haben Sie Kollegen, mit denen Sie sich über Techniken, Tricks und Ideen austauschen?
Seit 2007 bin ich mit 5 weiteren Frauen in der Künstlergruppe "atelierfrauen 06 ". aktiv. Wir arbeiten zusammen zu verschiedenen Themen. Zu dem Thema Threskeia hatten wir 2008 in der katholischen Kirche St. Martinus in Rhaunen ausgestellt.
Es ist eine Bereicherung, mich mit diesen Frauen auszutauschen. Jeder arbeitet anders, hat andere Ideen, andere Denkweisen, hat ein anderes Leben gelebt. Diese Fülle lässt uns viele Möglichkeiten.



Woran arbeiten Sie gerade?
Mit der Künstlergruppe "atelierfrauen 06" arbeite ich an dem Thema Biografie. Daneben erledige ich meine erste Auftragsarbeit für einen Kunden.


Können Sie unter (Zeit)druck kreativ sein?
Nein.
Allerdings kann ich auch nicht so aus dem Stehgreif kreativ sein. 2 Tage in der Woche sind meine Ateliertage. Ateliertag d.h. der Tag beginnt wie ein ganz normaler Arbeitstag um 8.00 Uhr. Spätestens um 10.00 Uhr bin ich in meinem Atelier und beginne zu arbeiten. Ich beschäftigte mich ja jeden Tag geistig mit meiner Arbeit und dann an meinen Ateliertagen zeigt sich wie tauglich meine Ideen in der Praxis sind. Mit den Atelierfrauen treffe ich mich alle 6 Wochen zum Austausch.



Für wen machen Sie Ihre Kunst?
Für mich und für die Menschen, in denen es klingt, wenn sie meine Bilder sehen. Dann vebindet mich etwas mit dem Betrachter.








Mehr über Jutta Limburg:


atelierjuli[at]web.de
www.atelierjuli.de
jutta Limburg bei Facebook

Mittwoch, 18. Mai 2011

Interview mit Gabi Peters "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas zu Ihrer Person:

Ich bin Gabi Peters, Diplom Designerin, Fachbereich Textil und Schmuck. 
Seit meiner Kindheit male und zeichne ich. Später im Studium kam das experimentelle Arbeiten mit verschiedenen Materialien hinzu, die nun ihre Ausdrucksweise in meinem Schmuck repräsentieren.
Nach dem Studium arbeitete ich einige Jahre im Textilen Bereich und kreiirte für verschiedene Firmen in Deutschland und den Niederlanden Muster für Bettwäsche.
Da ich zur Zeit in diesem Bereich nicht tätig bin und das Malen nicht lassen kann, rückte vor einiger Zeit die Leinwand in den Vordergrund.

Wie wichtig ist Ihnen das Netzwerken mit anderen Künstlern um Projekte zu realisieren?
Sehr wichtig......dies fördert Ideen und Kreativität.

Beschreiben Sie Ihren perfekten Tag.
Wenn ich abends mit einem ganz tiefen zufriedenen Gefühl des Schaffens und Erschaffens in den "Feierabend" gehe ist dies ein perfekter Tag.

Für wen machen Sie Ihre Kunst?Ich möchte das die Menschen an meiner Kunst und an meinem Schmuck Freude haben und das diese Freude daran niemals versiegen möge.

Wie viel Geld müsste man Ihnen bieten, damit Sie mit Ihrer Kunst aufhören?Das ist nicht zu bezahlen....
Ich habe in meinem Beruf meine Berufung gefunden und da könnte man mir alles Geld der Welt anbieten, ich würde dafür nicht meinen Beruf an den Nagel hängen.

Können Sie unter (Zeit)druck kreativ sein?
Nein, da versiegt leider meine kreative Quelle. Zeit und muse sind sehr wichtig für mich.

Haben Sie Kunst  studiert oder sind Sie Autodidakt?
Ich habe an der Kunstakademie in Maastricht in den Niederlanden studiert. Toll fand ich dort, das man im ersten Jahr alle Fachrichtungen kernnenlernt und sich erst nach einem Jahr auf eine Richtung spezialisieren bzw. festlegen muß. Ich vermisse auch jetzt noch nach vielen Jahren die vielen Werkstätten in denen man sich "austoben" konnte.
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Mehr über Gabi Peters:

Webseite: http://www.gabipeters.de/
Mail:  atelier(at)gabipeters.de



Mittwoch, 11. Mai 2011

Interview mit Dorette Polnauer "6 aus 49 Fragen"

Bite erzählen Sie kurz etwas über sich:

Als Grafikerin und Malerin beschäftige ich mich vorzugsweise mit Themen zur farbsymbolischen Wahrnehmung der Außenwelt und der Befindlichkeit von Menschen in spezifischen Lebenssituationen.
Texte aus der Literatur und meine Reisen mehrfach nach Australien, Afrika, Malta, Neuseeland haben meine Malerei immer besonders beeinflusst.
Besonders wichtig ist mir auch meine Unterrichtstätigkeit, wo ich mit
den unterschiedlichsten Zielgruppen wie Kinder, Erwachsene und auch
Menschen mit Demenzerkrankung oder anderen Handycaps arbeiten kann.



Welche Auswirkungen hätte ein Millionengewinn auf Ihre Kunst?
Ich würde eine eigene Galerie aufmachen und einen großen Teil zur
Förderung von sozial schlecht gestellten Künstler/innen einsetzen,
vorzugsweise von weiblichen Künstlerinnen.

Wie viel Geld müsste man Ihnen bieten, damit Sie mit Ihrer Kunst aufhören?
Kunst ist meine Leidenschaft und es gibt keinen Geldbetrag, der mich zum
Aufhören motivieren könnte.

Sind Sie in der lokalen Kunstszene engagiert?
Bisher noch nicht.

Können Sie von Ihrer Kunst leben?
Bisher noch nicht, ich lebe schon sehr lange vom Unterrichten an
verschiedenen Bildungseinrichtungen und Ausstellungen

Woran arbeiten Sie gerade?
Ich freue mich auf das Atelier-Stipendium bei der Firma Boesner in Trier im Mai  und
zusammen mit meiner Kollegin Gabi Peters gemeinsam kreativ zu sein.

Wie lautet Ihre Botschaft?
Mit Kunst (Farbe) kann ich Menschen berühren und öffnen

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Mehr über Dorette Polnauer:



Mittwoch, 23. Februar 2011

Interview mit Franz Binzen "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas zu Ihrer Person:

Expression und Abstraktion (Reduktion auf das Wesentliche) finden sich in meinen Arbeiten und in meiner gesamtpersönlichen Ausprägung - ganzheitliche Wahrnehmung. „Keine Details“ – dieses Motto gibt mir die Möglichkeit, bezogen auf die Aussage „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ im Rückkehrschluss auf Teile zu verzichten und mir dann diese Teile bei Bedarf im Rahmen des Ganzen frei zu gestalten. Diese Sehensweise möchte ich den Rezipienten meiner Arbeiten ermöglichen.

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Ist Kunst Arbeit?

„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Dieses Zitat von Karl Valentin umschließt den gesamten Schaffensprozess. Künstlerische Arbeit ist mehr als nur bildnerisches Gestalten, es ist die konzentrierte, intellektuelle Bearbeitung und kreative Umsetzung von Aussage- und Darstellungsabsichten mit adäquaten Mitteln.

Kommt Kunst von Können?

Eindeutig ja, aber gemeint ist nicht das handwerklich, technische Können. Gemeint ist das geistige Können, die Fähigkeit für sich und die Betrachter Bildwelten / Weltbilder zu generieren, die einer wie auch immer gearteten Faszination unterliegen.

Für wen machen Sie Ihre Kunst?

Zuerst für mich. Zuerst muss ich einen Weg finden, eine mich beschäftigende Problematik künstlerisch zu bewältigen. Ist es gelungen, d.h. lässt sich meine Aussage im Werk wiederfinden ohne den Betrachter zu indoktrinieren, dann freue ich mich über jeden, der sich auf eine Auseinandersetzung einlässt.


Auf welche Weise beeinflussen andere Künstler Ihr Werk?

Die klassischen Expressionisten, ein beeindruckender Kunstlehrer, die Begeisterung für die Kommunikationstheorien der 70er Jahren, mein lebenslanger Wandel zwischen Kunst und Technik, die Arbeiten HAP Grieshabers und nicht zuletzt meine Begeisterung für Georg Baselitz sind Facetten meines individuellen Gefüges, das mir im Ergebnis Freiheit im Umgang mit künstlerischen Gestaltungstechniken gibt. 

Wie lautet Ihre Botschaft?

Anmutungserfahrungen und Assoziationsmöglichkeiten seitens der Betrachter sind die wesentlichen Zielrichtungen meiner Arbeiten. Veränderungen und Wechsel der Materialität, mechanisch technische „Spielereien“ in den Objekten, Bedeutungstransfer, Reduktion und Abstraktion dienen diesem Ziel.    

Ihr Verstand ist Ihr Arbeitswerkzeug. Wie pflegen Sie ihn?

Augen auf – Hinhören – Hinterfragen - Querdenken – Verknüpfen – Wissen ansammeln


Titel: Kolloquium, Eiche / Eisen, je 30x30x180 cm, 2010

Links zu Franz Binzen:
www.art-expressive.de
info{at}art-expressive.de

Mittwoch, 2. Februar 2011

Interview mit Nikolas Müller "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas über sich:


Nikolas Müller. 26 Jahre alt.

Ursprünglich bin ich ein Zeichner, vornehmlich mit dem Bleistift. Allerdings bin ich den Möglichkeiten der neuen Medien sehr angetan und arbeite gerne auch mit einem 3D Programm. Momentan studiere ich Kommunikationsdesign an der Fh in Trier, allerdings sollte das bald ein Ende finden. Danach ist wieder alles offen.

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Was fehlt Ihnen kulturell in Trier?
Es fehlt einfach der Schmelztiegel. Es gibt viele gute Leute hier, allerdings selten in einem Raum. In meinem Alter toben alle auf Tekknoparties rum und nehmen Drogen, da geht leider viel Potenzial verloren. Es ist recht schwierig hier, die Leute zu bündeln. Die vielen Grüppchen, die Tufa, die Kunstvereine, die kleinen Off Spaces müssten einfach nur mit einander verwoben werden. Es gibt recht viele Organisationen hier die sich das Wort Kultur auf die Fahnen schreiben. Den einen fehlt die Berechtigung, den anderen das Publikum. 

Die Fh bringt auch recht interessante Leute hervor, allerdings verlassen die auch alle ungern ihre geschützte Lernumgebung und sind meist nach dem Abschluss schnell weg. Die ältere Generation die viel Wissen und Möglichkeiten bieten trinken lieber Wein als Vodka/Red Bull. Daran kann es doch nicht scheitern. Viele Leute sollten etwas Offenheit zeigen und einfach mal wo anders hingehen.
Im Idealfall wäre das natürlich eine gut kuratierte kommerzielle zeitgenössische Ausstellungsplattform. 

und ein 24H Kiosk.

Welchen Künstler würden Sie gerne mal persönlich treffen?
Björk Guðmundsdóttir. Es gibt ein Foto, auf dem sie mit ihrem Sohn in der Natur badet. Sie ist schön emotional und kompliziert und hat viele Werte die mich Interessieren. Sie hat eine gute Art sich als Kämpferin der Kunst zu verstehen. Außerdem finde ich ihre Musik fabelhaft. 

Sind Sie Mitglied in einem Trierer Kunstverein?
Ich bin Mitglied in der GB Kunst. Es ist äußerst interessant zu sehen wie eine ältere Generation mit dem Thema Kunst umgeht. Die großen Differenzen sind spannend und bieten Lernprozesse. Es sind die Wege meiner Eltern. Meine Oma hat seitdem mehr Respekt vor mir. 

Können Sie unter (Zeit)druck kreativ sein?
Unter Druck arbeite ich sehr gut. Allerdings ist das langfristig kein tragbares Konzept. Gerade wenn es anfängt Spaß zu machen, sollte man runter vom Gas.
Wenn es um nichts geht ist es langweilig und die Arbeit wird es auch. Ich habe mich auf meine Aufnahmeprüfung damals sehr gefreut. 

Welche neuen Techniken probierten Sie in letzter Zeit aus?
Ich habe mit der Software Cinema 4D recht viel gemacht. Das rapid prototyping ist eine faszinierende Technik. Man kann damit am Rechner erstellte Modelle unikatär materialisieren. Es wird ein digitaler Entwurf gedruckt und haptisch im Raum real erfahrbar. Dann bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und hab das eigentliche 3D Model, wieder 2 dimensional eingescannt. Dadurch entsteht eine sehr abstruse Tiefenschärfe, die dem Projekt einen sehr verwunschene ästhetische Anmutung gibt. Die Katze beißt sich in den Schwanz. Die cleane Rechner Ästhetik bekommt eine traumhafte Emotionalität mit einer rätzel haften Komponente. Das interessiert mich, Technik Seele einzuhauchen und Kryptisches zu schaffen.

Haben Sie eine Muse?
Das ist eine sehr private Frage. 

Mehr über Nikolas Müller:




thedancingnickboe[at]googlemail.com



Mittwoch, 26. Januar 2011

Interview mit Sebastian Unterrainer "6 aus 49 Fragen"

Erzählen Sie kurz etwas zu Ihrer Person: 
Mein Name ist Sebastian Unterrainer, 28 Jahre alt, komme aus Trier, wohne und arbeite derzeit als Künstler und Kunsterzieher in Hamburg.
Seit ca. 7 Jahren: Regelmäßige Beteiligungen an Gruppenausstellungen in Trier, einige Einzelausstellungen, diverse Auftragsarbeiten im Bereich Druckgrafik / Zeichnung. Außerdem einige Gigs als Singer-/Songwriter, die Musik spielt eine ebenso große Rolle als persönliche Ausdrucksmöglichkeit, wie das bildnerische Arbeiten.

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In welcher Epoche / Zeit würden Sie gerne leben?
Warum sollte man sich wünschen, in einer anderen Epoche zu leben??
Ich finde es in der Gegenwart eigentlich spannend genug!  Immerhin geht am 21.12.2012 laut Maja-Zeitrechnung die Welt unter! *lach*
Aber selbst wenn das nicht GENAU DANN eintreten sollte...der Mensch arbeitet definitiv hart daran...und das macht diese Epoche doch extrem spannend für Menschen, die sich künstlerisch mit sich und ihrer Umwelt auseinandersetzen!


Was machen Sie außer der Kunst noch?
Ich schreibe Songs, treibe viel Sport und lerne gerne neue Menschen kennen.

Kommt Kunst von Können?
Kunst kommt von INNEN.
Jeder Mensch ist in der Lage, sich künstlerisch auszudrücken!
Bilder sind die ursprünglichsten Formen des Ausdrucks. Leider ist dieser Kanal (diese "Sprache"), bei vielen Menschen ausgetrocknet und verkümmert. "Künstlerischer Analphabetismus" ist mit Sicherheit ein wachsendes gesellschaftliches Phänomen, aber generell hat meiner Meinung nach jeder Mensch die Fähigkeit, eine eigene, persönliche Form des Ausdrucks zu finden und zu entwickeln.
"Können" stimmt also dann, wenn es darauf bezogen ist, dass der Mensch "in der Lage sein muss" diese Kanäle zu nutzen!


Wie wichtig ist die Kritik für Ihre Kunst?Ich finde es sehr interessant, was andere über meine Bilder denken, welche verschiedenen Interpretationen die Bilder bewirken können und wieso gerade das eine Bild vielleicht besser gefällt, als ein anderes.

Eine Auswirkung auf mein weiteres Arbeiten hat die Kritik jedoch nicht!
Wenn dem so wäre, könnte ich nie mehr ungezwungen und ungebunden arbeiten, alles Persönliche würde aus den Bildern verschwinden und früher oder später würden meine Arbeiten vermutlich bei Ikea samt Rahmen verkauft werden...

Welche Rolle spielen neue Medien in Ihrem Schaffen?
Keine!  Mit dem Einsatz neuer Medien wie PC, Zeichenpad, Video etc. geht für mich der Verlust der Originalität eines Werkes einher. Natürlich kann dies auch Teil eines Prinzips werden...aber nicht für mich.


Woran arbeiten Sie gerade?Am Versuch, die neuen Eindrücke einer Großstadt wie Hamburg auf mich wirken zu lassen, ohne den Blick von außen (den eines Kleinstädters) zu verlieren.

Am Versuch, die Geister dieses Molochs in kleinen, flüchtigen Momentaufnahmen festzuhalten, und sich damit ihrer abschreckenden Wirkung zu entledigen.
Am Versuch, die Tsunamiartige Bilderflut zu kanalisieren um den Überblick zu wahren.


Mehr über den Künstler:

s.unterrainer[at]gmx.de
http://unterrainer.blogspot.com
www.myspace.com/nickbilain


Mittwoch, 19. Januar 2011

Interview mit Jenzzzzz Dieckmann "6 aus 49 Fragen"

Bitte erzählen Sie kurz etwas zu Ihre Person:

Bin Grafiker, Bildmanipulator, Maldiletant, Objektzusammennagler. 
Als Therapie zu der friedlichen, hübschen Werbewelt in der ich mein Geld verdiene, bin ich in der Kunst auf der Suche nach dem Grund im Abgrund... 
Herausgeber des INSIDE artzine - International Artscum Magazine
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Was fehlt Ihnen Kulturell in Trier:
Ein Bookstore mit finsteren Untergrundcomix. Ein besetztes Haus mit obskuren Lesungen verbotener Schriften. Eine Bowlingbahn mit Blackmetalmusik. 


Welche drei Ausstellungen haben Sie zuletzt besucht?
Weltenwandler/Outsiderart - Schirn Frankfurt
Ausstellung des lehrkörperfreien Aktzeichenkurs - BUTTER/Trier
Ars Electronica - Linz


Ist Kunst Arbeit?
Ja. Schwere sogar. Man kämpft sich durch die unzähligen Möglichkeiten des Schaffens, erleidet mehrere Entscheidungszusammenbrüche, zwingt sich schließlich zu einem Ergebnis und dann gefällt einem die Arbeit zum Schluß sowieso nicht mehr und man fängt mit dem nächsten Projekt an. Das kann zermürben sein. Andererseits ist es die einzige befriedigende Arbeit die ich kenne.


Sind Sie in der lokalen Kunstszene engagiert?
Habe mit einigen anderen ein "lehrkörperfreies" Aktzeichnen-Kollektiv in der TUFA installiert einfach aus dem Grund heraus regelmäßiger an den Grundlagen dran zu bleiben. Des weiteren lege ich unseriöse Flyer meines Magazines in Kneipen und Kirchen aus. 


Haben Sie Kollegen, mit denen Sie sich über Techniken, Tricks und Ideen austauschen?
Immer. Brainstormings mit oder ohne Sixpack sind gefürchtet. Zum Glück vergisst man die meisten Idee wieder. Die wirklich guten Idee pflanzen sich aber meistens ins Gemüt und wollen dann auch irgendwann umgesetzt werden. So etwas geht nur im Austausch mit gleichströmigen Kollegen.


Die Kunst hat keine Vorgaben. Wie wissen Sie, was Sie als nächstes zu tun haben?
Wissen wird überschätzt. Eingebungen im Traum, beim Bügeln und/oder am Tresen sind da deutlich verlässlicher. Und ehrlicher.


Mehr über den Künstler:


jenzzzzz
jenz[at]fallingsky.de
http://www.fallingsky.de
http://www.fallingsky.de/wordpress/?cat=21
http://www.inside-artzine.de


Mittwoch, 5. Januar 2011

Interview mit Joerg Baltes "6 aus 49 Fragen"

Erzählen Sie kurz etwas über sich:
seit ca 50 jahren versuche ich zu zeichnen, was ich sehe, was ich höre, was ich fühle und was ich ahne; zumeist stellen mich die ergebnisse nicht zufrieden und nicht nur weil mir perfektionismus ohnehin suspekt ist, versuche ich es immer wieder aufs neue; hierbei wechseln ständig die techniken, die kulissen und materialien.
auf meine frage, warum er zeichne erwiderte mir einmal ein zeichnerfreund, er mache gerne striche; dem möchte ich für mich hinzufügen: und darüber hinaus zeichne oder bastele ich, ich kann nicht anders.


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Für wen machen Sie Ihre Kunst?

die welt ist mit visuellen eindrücken überfüllt (stichwort:wir haben einen mangel an mangel);
ich mache meine kunst für die menschen, die trotz dieser großen fülle von beispw. bildern/skulpturen o.ä., die sie täglich immer und überall vorfinden und erwerben können, ausgerechnet bei mir landen um zu schauen, was ich an hoch- oder auch weniger hochwertigem zu bieten, zu verkaufen habe...
...und für mich

Welche Rolle spielen neue Medien in Ihrem Schaffen?

manche meiner arbeiten entstehen unter zuhilfenahme des computers; zum einen sehe ich für mich die möglichkeit bestimmte kompositionen auszuprobieren. ebenso lässt sich über farbanwendungen hier vieles lernen und ich benutze den rechner immer auch für hybride versuche - dinge die digital ertüftelt werden, werden im analogen bereich umgesetzt o.umgekehrt. darüber hinaus bediene ich einen blog, den ich aber bislang eher wie eine selbst erweiterbare website
nutze. meine kenntnisse in diesem bereich sind bescheiden und würden wahrscheinlich keiner strengen prüfung standhalten.

Welche Auswirkungen hätte ein Millionengewinn auf Ihre Kunst?

weg - raus hier - kleines häuschen im süden - nur noch für mich und meine freunde arbeiten - das meiste verschenken - schöner sterben


Welche Rolle spielt Trier in Ihrer Kunst?

trier war für mich in den siebziger und achtziger jahren des letzten jahrhunderts erprobungsfeld für meine autodidaktischen versuche auf dem gebiet der kunst; hier bekam ich erste aufträge und wurde zu ausstellungen zugelassen, auch den ein oder anderen preis bei kunstwettbewerben konnte ich hier erringen. nehme ich auch die hier beginnende dozententätigkeit hinzu, war trier eine sehr wichtige
station in meinem künstlerischen werdegang. zwei meiner drei kinder sind hier geboren und durch sie, ihre freunde und bekannten habe ich auch heute noch einen relativ konstanten kontakt in die stadt.


Woran arbeiten Sie gerade?

m augenblick bereite ich eine ausstellung für saas fee in der schweiz vor; in einer galerie auf ca 2600 müm werde ich eine reihe von arbeiten auf toast, schwamm u.a. zeigen, dazu ein paar objektkästen und kleinere experimentelle zeichnungen;
im juli diesen jahres werde ich eine ausstellung in der landesvertretung rlp in berlin haben, das wird dann wahrscheinlich so ne art retrospektive, bin ja auch schon alt...



Was würden Sie einem angehenden Künstler raten?

mach etwas besonderes aus dem, was dir widerfährt, spiele wenigstens in deinem eigenen leben die hauptrolle aber nimm dich nicht zu wichtig; probiere vieles aus und nimm jeden umweg in kauf ohne deine richtung zu verlieren und komme niemals an...


Mehr über Jörg Baltes:


Jörg Baltes
Gau-Bickelheimer Str.12
55576 Sprendlingen
Deutschland

info{at}baltes-atelier.de

www.joerg-baltes.de